Nach Renovierung: Randstein Adenauer Forst wohl nicht mehr befahrbar

Die Renovierungsarbeiten im Bereich Fuchsröhre/Adenauer Forst auf der Nürburgring-Nordschleife haben Konsequenzen: Youtuber fährt Aufhängung kaputt

(Motorsport-Total.com) - Böses Erwachsen nach der Sanierung im Bereich der Fuchsröhre auf der Nordschleife, nicht nur bei Nürburgring-Youtuber Misha Charoudin: Die Umbauarbeiten dürften die Ideallinie in der schnellen Linkskurve beim Übergang von der Fuchsröhre zum Adenauer Forst deutlich verändert haben.

Titel-Bild zur News: Nürburgring

Der Randstein im Linksknick nach der Fuchsröhre kann für Beschädigungen am Auto sorgen Zoom

Wie der Saisonauftakt der Touristenfahrer am Wochenende gezeigt hat, ist der Randstein nicht mehr zu befahren, ohne große Schäden am Auto zu riskieren. Das musste auch Charoudin erfahren, der den Randstein gleich auf seiner ersten fliegenden Runde mitnahm.

"Oh, oh", entfährt es Charoudin unmittelbar vor dem Randstein, als er auf seiner ersten Runde versucht, die alte Ideallinie zu fahren. "Nehmt den Randstein nicht mit", sagt er anschließend mit bitterernster Miene in die Kamera. Auch seine Mitfahrer müssen nach dem Schlag erst einmal durchatmen.

Den Randstein mitzunehmen oder links liegen zu lassen, war auf der Nürburgring-Nordschleife lange Zeit eine Glaubensfrage. Doch mit der Weiterentwicklung der Fahrwerkstechnik setzte es sich im 21. Jahrhundert zunehmend durch, den Randstein vollständig zu räubern und so den Kurvenradius zu optimieren.

Allerdings zeigt sich nun, dass der Randstein deutlich steiler und höher geworden ist als früher. Ein Überfahren dürfte damit nicht mehr möglich sein - und wenn, dann nur mit einem enormen Risiko für das eigene Fahrzeug. "Sorry Hyundai, dass wir euch die Spur versperrt haben", sagt Charoudin, der mit einem Leihwagen unterwegs war.

Daniel Schwerfeld, Rennfahrer in der Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS), mahnt in den sozialen Medien: "Ein Warnschild für 'geänderte Streckenführung' wäre nicht verkehrt. Wenn der Randstein so bleibt, dann wird bei so manchem eine neue Ölwanne, Querlenker, oder gar ein neues Auto fällig."

"Auch wenn man durch den Dreck fahren würde, man kann die Kurve leider nicht mehr so fahren wie zuvor! Ansonsten großes Lob für die Asphaltarbeiten. Butterweich geht es jetzt durch die Fuchsröhre." Übergänge seien nicht spürbar und die Entwässerung sehe "top" aus, fügt er hinzu.


Erste Runde 2024 von Misha Charoudin mit Schrecksekunde

Informationen von Motorsport-Total.com zufolge ist die Strecke mit dem Randstein sowohl vom Automobil-Weltverband (FIA) als auch dem Deutschen Motor Sport Bund (DMSB) mit dem neuen Randstein abgenommen worden. Entsprechend gilt es nun für die Fahrer, sich auf die neue Situation einzuschießen.

Alexander Schobel, Leiter Facility Management Nürburgring, sagt bei einer Pressekonferenz, zu der Motorsport-Total.com geladen war: "Die Aufgabe bestand nicht nur darin, den Straßenkörper mit einer Dicke von bis zu 70 Zentimetern komplett zu erneuern."

"Es geht hier auch in ein Tal. Es kommt also viel Wasser von den umliegenden Bergen herunter. Die Entwässerungskanäle neben der Fahrbahn waren beschädigt. Somit mussten wir die seitliche Straßenentwässerung erneuern und den frostsicheren Straßenkörper herstellen."

Insgesamt wurden rund 4.000 Tonnen Asphalt verbaut. Außerdem wurde das Kiesbett in der Aremberg-Kurve erneuert und das Digitalisierungsprojekt komplett implementiert. Mehr zu diesem Thema in den nächsten Tagen.