• 30.06.2023 15:56

  • von Stefan Wagner

Ferrari SF90 XX Stradale und Spider debütieren mit 1.030 PS

Die wilden Renner haben Straßenzulassung und sind natürlich streng limitiert

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Ferrraris XX-Programm startete 2005 mit dem FXX - einem Enzo auf Steroiden - und brachte uns über die Jahre Preziosen wie den FXX Evo, den 599XX, den FXX K und den FXX-K EVO. Bis jetzt hieß es bei wild beflügelten Ferrari-Biestern mit der Zusatzbezeichnung XX grundsätzlich "for track use only", aber das ist nun vorbei: Sagen Sie Hallo zum brandneuen SF90 XX Stradale und seinem offenen Counterpart SF90 XX Spider.

Titel-Bild zur News: Ferrari SF90 XX Stradale

Ferrari SF90 XX Stradale Zoom

Die beiden Hardcore-Hybrid-Flundern verfügen tatsächlich über Straßenzulassung. All zu viele werden Sie auf öffentlichem Geläuf allerdings nicht zu Gesicht bekommen. Ferrari wird 799 Coupés und 599 Cabrios bauen.

Bei beiden Modellen sorgt weiterhin die Kombo aus einem 4,0-Liter-Biturbo-V8 sowie gleich drei Elektromotoren (zwei an der Vorderachse, einer zwischen Motor und Getriebe) für Vortrieb. Der Output wächst auf 1.030 PS. Das sind 30 PS mehr als im SF90 Stradale.

Verbesserte Antriebe

Der Achtzylinder alleine liefert nun 797 statt 780 PS. Das Aggregat wurde mit neuen Kolben, einer spezifischen Bearbeitung der Brennkammern sowie mit polierten Ein- und Auslasskanälen auf Vordermann gebracht. Zudem hat man das Ansaugrohr näher an die Kabinenwand gerückt, um mehr Motorengeräusch ins Interieur zu leiten. Die Entfernung des sekundären Lüftungssystems spart 3,5 Kilogramm Gewicht ein.

Bei den Elektromotoren konnte man ebenfalls noch ein wenig Leistung extrahieren. Hier stehen nun 233 statt wie bisher 220 PS zu Buche. Die Batteriekapazität bleibt bei 7,9 kWh, was eine elektrische Reichweite von 25 Kilometern ermöglicht. Die Höchstgeschwindigkeit im EV-Modus beträgt unverändert 135 km/h.

Neu ist eine zusätzliche Boost-Funktion der E-Motoren, wenn sich der der SF90 XX im Qualifying-Fahrmodus befindet. Das System sorgt für zusätzliche Leistung am Kurvenausgang. Laut Ferrari verbessert das Feature die Rundenzeiten in Fiorano um 0,25 Sekunden. Der Akku soll genug Saft für 30 dieser Kraftspritzen bereithalten.


Fotostrecke: Ferrari SF90 XX Stradale und Spider

Das 8-Gang-Doppelkupplungsgetriebe kommt mit einer geänderten Software, die beim Gangwechsel für ein Geräusch sorgt wie beim Lupfen bei hohen Drehzahlen aus dem Auspuff. Sowohl der XX Stradale als auch der XX Spider beschleunigen in 2,3 Sekunden von 0-100 km/h und erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 320 km/h.

Für eine verbesserte Bremsperformance sorgen neu gestaltete Bremssättel vorne und eine optimierte Kühlung. Hinten wachsen die Bremsscheiben um 30 auf 390 Millimeter. Ein neuer ABS EVO-Controller arbeitet mit einem neuen 6W-CDS-Sensor, um eine Ahnung von der Geschwindigkeit des Fahrzeugs zu bekommen und daraufhin die richtige Verteilung der Bremskraft zu kalkulieren.

Optische Unterschiede

Natürlich muss bei einem XX-Modell auch aerodynamisch einiges passieren. Ein größerer Frontsplitter leitet die Luft unters Auto wo sie von einem umgestalteten Unterboden in die richtigen Bahnen gelenkt wird. Ferrari spricht von 45 Kilogramm mehr Abtrieb (bei 250 km/h) als beim Standard-Modell.

Einschneidende Änderungen gibt es auch an der Fronthaube. Anstatt des einen breiten Einlasses des SF90 ohne X, sehen wir hier nun jeweils einen an jeder Seite der Nase. Mittig oben drüber kommen zusätzlich zwei NACA-Einlässe zum Einsatz. Außerdem sehen wir Lüftungsschlitze an den Kotflügeln.

Ferrari SF90 XX Spider

Ferrari SF90 XX Spider Zoom

Am Heck fallen zwei Einlässe über der Motorabdeckung direkt hinterm Dach ins Auge. Lüftungsschlitze erhalten auch die hinteren Radkästen. Die offensichtlichste XX-Zugabe ist aber freilich der riesige, fest installierte Heckflügel. Laut Ferrari ist der SF90 XX das erste straßenzugelassene Modell der Marke seit dem seligen F50, das ab Werk über einen verfügt. Alles in allem sorgen die Optimierungen für 530 Kilo Abtrieb bei 250 km/h.

Im Interieur fallen die Änderungen subtiler aus. Der SF90 XX erhält ein Alcantara-Armaturenbrett und haufenweise Carbon. Völlig neu sind die Sitze, die speziell für den Ferrari SF90 XX entwickelt wurden, mit einer röhrenförmigen Struktur aus Kohlefaser, speziellen Stützen und einem System, das den Mechanismus zur Bewegung der Rückenlehne verbirgt, sodass der Eindruck entsteht, man säße auf einem Monocoque-Sitz.

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Preise

Der Stradale startet bei 770.000 Euro, der Spider bei 850.000 Euro. Sie sehen schon, zwei Xe auf dem Heckdeckel bleiben eine sehr kostspielige Angelegenheit. Zum Vergleich: Der "normale" SF90 Stradale kostet 440.000 Euro, der SF90 Spider liegt bei 478.000 Euro.

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