Legende Klaus Ludwig über seine große Formel-1-Chance 1977: "War pfeilschnell"

Motorsport-Legende Klaus Ludwig offenbart, wie er einst in Hockenheim im Formel-1-Boliden überzeugte und dass er gerne mit Stardesigner Newey gearbeitet hätte

(Motorsport-Total.com) - Klaus Ludwig ist als DTM-Legende bekannt, als dreimaliger Le-Mans-Gesamtsieger und als einer der größten Rennfahrer Deutschlands. Aber nur wenige wissen, dass der "König", der dieses Jahr 75 Jahre alt wird, auch in der Formel 1 eine große Karriere hätte haben können.

Titel-Bild zur News: John Watson

Mit dem Penske-Boliden von John Watson gab auch Klaus Ludwig ordentlich Gas Zoom

Im Sommer 1976 lud ATS-Teamchef Günther Schmid den Formel-2-Piloten zu einem Formel-1-Test mit dem Penske-Boliden ein. "Ich war pfeilschnell", erzählt Ludwig in einem exklusiven Videointerview, das auf dem YouTube-Kanal von Motorsport-Total.com in voller Länge gesehen werden kann. "Mit dem Auto hätte ich eine Formel-1-Karriere hingekriegt - 100 Prozent!"

Der Test fand in Hockenheim kurz nach John Watsons Sieg beim Österreich-Grand-Prix mit dem Penske PC4 statt. Schmid hatte das Auto gekauft und suchte Fahrer für seinen Formel-1-Einstieg im Jahr 1977.


Klaus Ludwig: Hätte ER Deutschlands F1-Star werden können?

"Ich war der beste DTM-Experte, den es je gegeben hat", sagt Klaus Ludwig. Und meint über seinen Test im Formel 1: "Ich war pfeilschnell!" Weitere DTM-Videos

Ludwig, der damals 26 Jahre alt war und keinerlei Erfahrung mit F1-Boliden hatte, war einer der Kandidaten - und der Test lief vielversprechend. "In der fünften Runde ging die Ostkurve schon fast voll", erzählt er. "Ich fuhr eine Zeit, die hätte im Grand Prix für Platz zehn oder elf gereicht. Neue Reifen drauf - und nochmal eine Sekunde. Dann wäre ich mit dem Auto durchmarschiert."

Warum er dann doch nicht den Zuschlag erhielt, sondern der Österreicher Hans Binder - Vater von LMP2-Pilot Rene Binder -, und wie er heute damit umgeht, dass ihm die große Formel-1-Karriere versagt blieb, erzählt Ludwig im Videointerview. Und er sagt abschließend: "Vielleicht war es gut."

Zudem offenbart der Mann, der sich nach zahlreichen Le-Mans-Todesfällen auf eine Tourenwagen-Karriere konzentrierte und Mercedes 1992 in der DTM zum ersten Titel führte, dass er gerne einmal mit Red Bulls Stardesigner Adrian Newey zusammengearbeitet hätte.

Ludwig, der seine ersten Rennautos selbst baute, spricht über sein Aufeinandertreffen mit Newey beim Festival of Speed in Goodwood, wie er die Designer-Legende erlebte und worauf er dessen Genialität zurückführt.

Dazu kommen zahlreiche Anekdoten aus den wilden Jahren des Motorsports - wie zum Beispiel, als er seinen Gruppe-C-Porsche mit Hilfe einer Teppichleiste unschlagbar machte -, die Ludwig im ausführlichen Videointerview auf dem YouTube-Kanal von Motorsport-Total.com (Kanal jetzt kostenlos abonnieren und kein neues Video mehr verpassen!) auspackt.