Sebastian Vettel nicht mit Porsche bei den 24h Le Mans 2024

Porsche Penske Motorsport bestätigt seine letzten Fahrer für die 24 Stunden von Le Mans 2024 - Sebastian Vettel tritt dieses Jahr nicht im Porsche 963 an

(Motorsport-Total.com) - Felipe Nasr und Nick Tandy werden den bereits feststehenden Mathieu Jaminet im Porsche-Werksteam Penske bei den 24 Stunden von Le Mans 2024 ergänzen. Sebastian Vettel wird in diesem Jahr nicht im Porsche 963 an den Start gehen. Das ist keine Überraschung mehr, sonst hätte Vettel an diesem Wochenende als Vorbereitung die 6 Stunden von Spa bestritten. (Starterliste 24h Le Mans 2024)

Titel-Bild zur News: Den dritten Werks-Porsche 963 in Le Mans steuern auch 2024 Felipe Nasr, Mathieu Jaminet und Nick Tandy

Den dritten Werks-Porsche 963 in Le Mans steuern auch 2024 Felipe Nasr, Mathieu Jaminet und Nick Tandy Zoom

Die Fahrerpaarung Nasr/Tandy/Jaminet trat in dieser Form bereits im Vorjahr beim Langstreckenklassiker auf dem Circuit de la Sarthe an. Es handelt sich um drei Stammpiloten von Porsche Penske Motorsport aus der IMSA SportsCar Championship. Bis zu ihrem Ausfall im vergangenen Jahr lagen sie zwischenzeitlich sogar in Führung. Als Ersatzfahrer ist Dane Cameron vor Ort.

Vettel hatte mit zwei Testfahrten bei Porsche auf sich aufmerksam gemacht. Während von Seiten des Herstellers natürlich keine Zeiten kommuniziert wurden, heißt es aus Porsche-Kreisen, Vettel habe sich gut geschlagen und sei schnell gewesen - was angesichts seiner Formel-1-Vergangenheit nicht verwundern dürfte.

Dennoch wäre ein Einsatz 2024 wohl zu früh gekommen. Denn die aktuellen Hypercars sind einem Formel-1-Fahrzeug längst nicht mehr so ähnlich wie die LMP1-Generation der 2010er-Jahre, mit der unter anderem Nico Hülkenberg 2015 auf Anhieb einen sensationellen Sieg gefeiert hat.

Der Umstieg ist nicht mehr so einfach, denn die Fahrzeuge sind mindestens 150 Kilogramm schwerer geworden und haben rund 300 PS weniger Leistung. Das Fahrverhalten ist dadurch träger geworden und hat sich auf dem Kontinuum Formelauto - GT-Fahrzeug mehr in Richtung GT verschoben. Ein Formelpilot kann in diese Autos nicht mehr so einfach hineinspringen wie Hülkenberg in den Porsche 919.

Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport, erklärt, dass man auf "erfahrene und schnelle Piloten" setzen wolle, um den 20. Gesamtsieg von Porsche bei den 24 Stunden von Le Mans 2024 zu holen. Vettel erfüllt mit Sicherheit den zweiten, aber nicht den ersten Punkt.

Sebastian Vettel im Porsche 963

Sebastian Vettel testete den Porsche 963 im Frühjahr 2024 in Weissach und Aragon Zoom

"Mathieu, Felipe und Nick haben in den vergangenen Monaten in der nordamerikanischen IMSA-Serie jederzeit mit starken Leistungen überzeugt. Die drei sind im Porsche 963 eine Bank. Ich bin sicher, dass wir für das Highlight im Juni optimal gerüstet sind. Wir wollen den Sieg - ein anderes Ziel kann es für Porsche gar nicht geben", kündigt Laudenbach an.

Le-Mans-Feld 2024 komplett

Auch die restlichen noch offenen Plätze sind inzwischen besetzt. Unter anderem wird Felipe Drugovich, Ersatzfahrer beim Formel-1-Team Aston Martin, den noch freien Platz beim US-Team Action Express Racing im Cadillac V-Series.R einnehmen.

"Felipe ist schon seit einigen Jahren auf unserem Radar", sagt Action-Express-Teammanager Gary Nelson. "Nachdem wir ihn kürzlich bei einem ELMS-Rennen beobachtet hatten, bekamen wir endlich die Gelegenheit, ihn zu treffen und mit ihm bei einigen Simulator-Tests zu arbeiten. Wir waren beeindruckt von seiner Entwicklungsreife, seiner Disziplin und seinem Fachwissen."

"Anschließend nahmen wir Felipe mit zu einem Test, wo er sich unser Auto mit Pipo [Derani] und Jack [Aitken] teilte. Wir freuen uns sehr darauf, den nächsten Schritt zu machen und Felipe in Le Mans an der Seite von Pipo und Jack einzusetzen. Seine Leistungen sprechen für sich."

Auch in den anderen Klassen wurden die letzten Cockpits besetzt:

LMP2:
- Titelverteidiger Fabio Scherer fährt in diesem Jahr nicht für das Siegerteam Inter Europol, sondern wechselt zu Nielsen Racing an die Seite von David Heinemeier Hansson und Kyffin Simpson
- Inter Europol Competition füllt den Platz mit Clement Novalak und holt Wladislaw Lomko
- Vorjahressieger Albert Costa (ursprünglich Nielsen) sowie der ursprünglich bei Inter Europol vorgesehene Tom Dillmann stehen ohne Cockpit da
- Ebenfalls ohne Cockpit ist Gabriel Aubry, der ursprünglich als Fahrer des Teams bei Isotta Fraschini vorgesehen war und platzhaltermäßig auf der Starterliste stand; er ist derzeit als TV-Experte tätig
- Die beiden freien Plätze im Proton-LMP2 neben Jonas Ried besetzen Bent Viscaal und Maceo Capietto
- IMSA-Pilot Alex Quinn ist der dritte Fahrer neben P.J. Hyett und Louis Deletraz bei AO by TF
- John Falb füllt den dritten Platz neben Jean-Baptiste Simmenauer und James Allen beim Duqueine Team, das damit in die Pro-Am-Subwertung wechselt
- Laurents Hörr und Rene Binder bilden zusammen mit Alexander Mattschull ein rein deutschsprachiges Trio bei DKR Engineering
- United Autosports setzt Oliver Jarvis, Nolan Siegel und Bijoy Garg auf der #22 ein
- Nick Catsburg ist dritter Fahrer bei Algarve Pro Racing neben George Kurtz und Colin Braun
- Panis Racing wirft Manuel Maldonado raus und holt stattdessen Rodrigo Sales, Mathias Beche und Scott Huffacker, um in der Pro-Am anzutreten

LMGT3
- Der neue Ford-Werksfahrer Christopher Mies gibt sein Le-Mans-Debüt im dritten Ford Mustang GT3 an der Seite von Ben Tuck und Teambesitzer Christian Ried
- Daniel Serra und Riccardo Pera ergänzen Michael Wainwright im Ferrari 296 LMGT3 von GR Racing
- Porsche-Cup-Ass Larry ten Voorde und Salih Yoluc werden Teamkollegen von Giacomo Petrobelli auf dem JMW-Ferrari
- Komplett geändert wurde das Line-up auf dem Spirit-of-Race-Ferrari: Statt Duncan Cameron, Matt Griffin und David Perel setzt man auf Johnny Laursen, Conrad Laursen und Jordan Taylor
- Satoshi Hoshino sitzt nun doch statt Clement Mateu im Aston Martin von D'station Racing

Die Reserveliste ist auf fünf Fahrzeuge geschrumpft. Angeführt wird sie weiterhin von einem zweiten Porsche 963 von Proton Competition mit Gianmaria Bruni am Steuer. Nicht mehr vertreten sind Formula Racing (Ferrari 296 LMGT3) und Richard Mille by TDS (Oreca 07).